Jahrestour 2019

„Ins Elsass? Oooch, da waren wir ja schon!“ Das war die eine oder andere Reaktion, als es hiess, wir besuchen dieses Jahr wieder unsere französischen Nachbarn. Da der letzte Club-Ausflug dorthin aber einige Zeit zurücklag und wir damals auch nur einen Teil der Gegend gesehen hatten, waren wir nun doch gespannt auf diese Tour.

 

 

 

Hotelmässig stützten wir uns auf eine bekannte Adresse: Der „Schweigener Hof“, direkt am alten Grenzübergang nach Wissembourg/Weissenburg, hatte uns schon einmal für ein Wochenende bestens beherbergt. Er sollte uns auch diesmal nicht enttäuschen. Komfortable Zimmer, hervorragende Verpflegung und gemütliche Atmosphäre - das Ganze zu einem fairen Preis - fanden wieder den Beifall der Teilnehmenden.

 

 

 

Bei herrlichem Spätsommerwetter reisten die Clubfreunde am Freitagnachmittag an. Im Hotel erwartete sie eine Kaffeetafel und Kuchen als Wilkommen aus der Clubkasse. Bis zum Abend füllte sich der Hotelparkplatz mit den 12 Borgwards der Borgwardfreunde, denen ein Mercedes 250C aus den 70ern von Peter Lenz u. Partnerin Gesellschaft leistete. Ein Abendmenü und anschliessend das gemütliche Beisammensein bei einigen Schoppen Wein bzw. Bier sorgte für guten Schlaf in der ersten Nacht.

 

 

 

Nach reichhaltigem Frühstück am Samstagmorgen versammelten sich die Teams zur kurzen Besprechung der Tagesroute auf dem Parkplatz. Erich Kettenbach hatte ein detailliertes Bordbuch zusammengestellt, es sollte uns über eine ca. 130 km lange Rundfahrt zu verschiedenen Zielen im nordwestlichen Elsass führen.

 

 

 

Die erste Etappe ging über Wissembourg und Lembach nach Obersteinbach. Dieser kleine Ort zwischen Burgruinen und pittoresken Felsen ist an sich schon einen Besuch wert. Aber für Borgward-Fans hat er einen besonderen Reiz, denn hier hat Freund Rolf Dossow seinen Wohnsitz und hütet seinen Schatz an Ersatzteilen. Der kurze Aufenthalt diente also hauptsächlich der Abholung von vorbestellten Teilen. Auf den ebenfalls möglichen Kauf von Ziegenkäse in der benachbarten Ferme verzichtete man aber – niemand wollte diesen „Duftstoff“ bei steigenden Temperaturen den ganzen Tag in seinem Auto spazieren fahren.

 

 

 

Ab Obersteinbach führte die Tour kurvenreich durch dichte Wälder. Reichshoffen mit seinem Mueum über die Geschichte der Eisenverarbeitung in den Nordvogesen war unser nächstes Ziel. Leider war dort trotz gegenteiliger Angaben in Prospekten und Internet aber geschlossen. Eine kurzfristig eingerichtete Baustelle unter der Aufsicht des chinesischen Verkehrsministers Um-Lei Tung liess die Laune der Teilnehmer zusätzlich um ein paar Grad mehr absinken.

 

 

 

Bald war man aber wieder auf der richtigen Spur und näherte sich durch viele malerische Ortsdurchfahrten der Gemeinde Hatten. Wie vielerorts in der Nähe der Deutschen Grenze wurden auch hier Festungswerke der Magninot-Linie errichtet. Hatten und das Nachbardorf Rittershoffen wurden 1945 zum Schauplatz einer der blutigsten Panzerschlachten Frankreichs. Ein bedrückend anschauliches Museum in den ehemaligen Kasematten (Abri) von Hatten erinnert an diese Zeit.

 

 

 

Jetzt führte das Roadbook die Oldtimerinsassen nach Seltz. Der französische Ort liegt gegenüber von Rastatt am Rhein, eine Fährverbindung hätte uns dort geradlinig nach Deutschland gebracht. Doch wir blieben en France, weil direkt an der Anlegestelle die „Auberge du Rhin“ mit bereits gedeckten Tischen wartete. Flammkuchen, Quetschekuchen und andere Elsässer Spezialitäten konnte man bestellen, dazu einen Kaffee oder – wenn man Beifahrer war – einen spritzigen Edelzwicker

 

 

 

Die letzte Etappe an diesem Samstag führte parallel zum Rhein ziemlich direkt nach Schweigen zum Hotel. Es blieb genug Zeit, sich zu erholen und – falls nötig – die nächstgelegene Tankstelle zu besuchen. Auch heute erwartete ein hervorragendes Abendmenü die Gäste, dem sich wieder ein reger Gedankenaustausch anschloss.

 

 

 

Der Sonntagvormittag war der gemeinsamen Rückfahrt Richtung Pfalz gewidmet. Nur wer in der Gegenrichtung zuhause war, verabschiedete sich schon jetzt am Hotel. Das Gros aber fuhr in einem weiten Bogen über Geitersdorf, Niederroedern, Neewiller-pres-Lauterbourg nach Berg. Während die Fahrzeuge am Rheinufer warteten, setzten die Teilnehmer mit der Fähre über zum Restaurant „Altes Zollhaus“. Im Biergarten mit Blick auf den Strom gab’s hier noch einen Imbiss, bis man wieder zu den Autos zurücktuckerte und die letzten Kilometer Richtung Heimat unter die Räder nahm.

 

 

 

Zusammenfassend ist Clubfreund Erich Kettenbach für ein präzises Roadbook zu danken. Er wurde dabei unterstützt durch Martin Schönung vom AC Maikammer,

 

der ebenfalls an der Tour teilnahm. Auch ihm an dieser Stelle unseren herzlichen Dank. Und es ist festzuhalten: Die Verlegung unserer Jahrestour weg von der heissen Jahreszeit in den gemässigten Spätsommer hatte sich bewährt.

 

 

 

Borgward-Freunde Pfalz, Oktober 2019

 

Text und Fotos: Uwe weinstein

 

Mai 2019 Kaffeefahrt

BORGWARD-FREUNDE PFALZ AUF KAFFEEFAHRT

 

INS PFÄLZER NUDELPARADIES

 

 

 

Jeder hat sie schon einmal gesehen, viele haben sie bereits gegessen – aber niemand weiss, wie sie gemacht werden: die Nudeln in vielfachen Formen. Schon lange gab es die Buchstabennudeln für die „Sabbelsuppe“. Doch Pasta in Form von Autos, Flugzeugen, Tieren? Ja sogar von gewissen  - ahem - männlichen Körperteilen… wer macht denn sowas?

 

 

 

Die Firma Pfalznudel Gutting bietet neben den üblichen Varianten auch solche Sonderformen. Das wollten die Borgward-Freundinnen und Freunde sich mal ansehen und fuhren am 11.05.2019 zu einer Betriebsbesichtigung nach Grossfischlingen, wo Geschäftsführerin Gerlinde Thelen Einblick in die abwechslungsreiche Produktion gab. Und im Nudelladen konnte man sich reichlich mit Pasta in allen Formen und Farben eindecken.

 

 

 

Gestartet hatte die Gruppe ihren Ausflug aber beim Weinhaus Anton in Kirrweiler, wo Erfrischungsgetränke und knusperfrische Brezeln von Erich Kettenbach und Kurt Herrmann gespendet wurden.

 

 

 

Nach der Betriebsführung bei Pfalznudel steuerte die Gruppe von ca. 12 Fahrzeugen – fast alles Borgwards – zunächst Nußdorf/Pfalz an. Dort bietet ein kleines, liebevoll gestaltetes Heimatmuseum viele interessante Informationen über den Pfälzer  Bauernkrieg, der hier 1525 seinen Anfang nahm.

 

 

 

Dann stattete man in Albersweiler einem, na ja, „Kuriosum“ einen Kurzbesuch ab: Unter freiem Himmel, nur teilweise notdürftig durch Planen verdeckt, warten hier unzählige Oldtimer von Vorkrieg bis Wirtschaftswunder und später auf ihre Wiederverwertung – offenbar wohl vergeblich. Leider durften wir nur einen Blick durch den Zaun werfen.

 

 

 

Die Route führte nun durch das Ramberger Tal in grossem Bogen und mit kurzer Rast auf der Kalmit nach Edesheim, wo im Goldenen Engel die Tische für den Stammtisch gedeckt waren.

 

 

 

Zum Schluss noch ein dickes Lob an Jan Hehlein, der mit seiner Familie an Bord mit seinem Borgward Küchenwagen die anspruchsvolle Strecke meisterlich bewältigt hat. Und ein herzliches Dankeschön an Erich und Ralf Kettenbach, die sich als „Pfalzfüchse“ bewährt und die Tour ohne Roadbook sozusagen „vom Blatt“ als Leitfahrzeuge angeführt haben.

 

 

 

Borgward-Freunde Pfalz

 

Mai 2019

Text u. Bilder Uwe Weinstein

Sommerausfahrt 2018 Hunsrück/Mosel

Neuer Stahl und altes Blech

 

Borgward-Freunde Pfalz im Hunsrück und an der Mosel

 

Das gemütliche Landhotel Karrenberg war Stützpunkt für die Sommerausfahrt 2018 der Borgward-Freunde Pfalz, um sich seit langer Zeit mal wieder im Hunsrück und an der Mosel umzusehen. Und es gab auch für „Wiederholungstäter“, die bereits früher hier waren, jede Menge Neues zu bestaunen.

  

Die Clubfreunde Maria und Horst Ziegler sowie Lu und Adi Hartwein hatten sich um Hotel und Streckenführung gekümmert und ihren Borgward-Freunden ein schönes Wochenende mit interessanten Zielen und tollen Routen präsentiert. Auch die gemütlichen abendlichen Gesprächsrunden über Gott und die Welt und – natürlich! – über Autos fehlten nicht.

 

Die Anreise am Freitagnachmittag verlangte den Borgwards und ihren Besatzungen allerhand ab. Temperaturen bis 32 Grad liessen so manche Kühlertemperaturanzeige in die Höhe klettern, was die Fahrer zusätzlich zur Hitze im Cockpit ins Schwitzen brachte. Aber es kamen fast alle pannenfrei ans Ziel, nur die als Gäste dazugekommenen Hilde und Werner Schramm aus Siegburg mussten unterwegs die Pferde wechseln bzw. das Auto tauschen und erreichten das Hotel in der Austausch-Isabella noch rechtzeitig zum Abendessen.

 

Am Samstagmorgen starteten die 13 Borgwards und 2 anderen Fahrzeuge nach einem gemütlichen Abend und erholsamer Nachtruhe bei deutlich angenehmeren Temperaturen über die Hunsrückhöhen, vorbei am Flugplatz Hahn, Richtung Mosel. Bei Enkirch erreichte man den Fluss, vorbei am Hotel Neumühle, wo der Club vor langer Zeit sein 25. Bestehen feierte.

 

Erstes Etappenziel war die Römische Kelter in Erden. Hier war aber statt jahrtausendalter Weingeschichte hochmoderne Technik das Thema. In einem informativen Vortrag mit Videos und Bildprojektionen erhielten wir einen Einblick in Entstehung und Konstruktion der im Bau befindlichen Brücke des Hochmosel-Übergangs. Vor allem die extra für dieses Projekt entwickelte und erstmals angewandte Technik wurde uns durch Frau Formann von der regionalen Touristikorganisation anschaulich geschildert.

 

Gespickt mit vielen technischen Informationen ging es dann in Kolonne über die eigentlich nur für Baufahrzeuge vorgesehene Zufahrt bis direkt unter die fast fertiggestellte Brückenkonstruktion. Unter deren höchstem Punkt könnte man bequem den Kölner Dom stellen, er würde die Stahlkonstruktion nicht berühren. Der Blick von der Hunsrück- zur Eifelseite zeigte, dass nur noch wenige Meter bis zum Brückenschluss fehlten.

 

Auch wenn das neue Bauwerk von uns noch nicht befahren werden konnte, hatte es einen unmittelbaren Nutzen: bei einem kurzen Regenschauer bot seine Stahlkonstruktion uns einen trockenen Unterstand, von wo wir uns dann zum nächsten Ziel aufmachten. Das liegt in Bernkastel-Kues und heisst „Zylinderhaus“. Allerdings geht es hier nicht um „Alte Hüte“, sondern um ein vor knapp einem Jahr eröffnetes nagelneues Oldtimermuseum – also die Faszination von altem Blech und Chrom.

 

Die Oldies – darunter auch viele Borgward – werden hier im Kontext ihrer Zeit dargestellt: alte Tankstellen und Werkstätten bilden ebenso wie Tante-Emma-Läden, zeitgemässen  Elektrogeschäften und anderen liebevollen Details eine gekonnte Staffage. Ein Muss nicht nur für jeden Oldtimerfan! Im angeschlossenen Museumsrestaurant bzw. Biergarten machte unsere Gruppe Mittagspause, bevor es wieder auf die Fahrt ging.

 

Von der Mosel ging es auf der nächsten Etappe wieder hinauf in den Hunsrück. Unterwegs sah man immer wieder Baustellen für die zukünftigen Zubringer des Hochmosel-Übergangs.

 

Eine kurze Rast wurde nochmals eingelegt beim Wildfreigehege Wildenburg, wo ein Kaffee oder ein Eis willkommene Erfrischung bot. Durch malerische Orte und auf abwechslungsreicher Route erreichte die Kolonne wieder das Hotel, rechtzeitig genug für eine kurze Ruhepause vor dem Abendessen. In angeregten Gesprächen wurde dieser Tag beschlossen.

 

Am Sonntag stand eine Vormittagstour Richtung Rhein auf dem Programm. Auf abwechslungsreichen Nebenstrassen erreichten die Borgwards zunächst Königsau und dort die Töpferei Seifert. Eine grosse Auswahl an keramischen Gegenständen von Gebrauchsartikeln bis zu kleinen Kunstwerken kann man hier sehen – und natürlich auch kaufen, wovon ein Teil unserer Truppe gerne Gebrauch machte. Nach ausreichender Pause für die Kauf- und Sehlustigen wurde die Fahrt fortgesetzt.

 

Am Rande der Strecke liegt das kleine Hunsrückdorf Gehlweiler, in dem der Regisseur Edgar Reitz seinen Mehrteiler „Heimat“ gedreht hat. Leider ist von dieser Gloria nicht viel übrig geblieben, und man sucht nach Möglichkeiten das im Film „Schabbach“ genannte Dorf als Attraktion lebendig zu halten.

 

Das letzte Ziel der Sonntagsetappe war das Waldrestaurant „Malepartus“ in Kreershäuschen. Eine sehr kurvenreiche Strecke führte uns durch die waldreiche Gegend dorthin, wo wir zum abschliessenden Mittagessen erwartet wurden. Nochmals wurden angeregte Gespräche geführt, bis dann nach und nach jedes Team sich zur Heimreise verabschiedete. Ein weiteres harmonisches, abwechslungs- und erlebnisreiches Borgward-Wochenende ging zu Ende. Besonders den Paaren Hartwein und Ziegler galt ein nochmaliger Dank der Teilnehmer für die hervorragende Organisation der Sommertour 2018.

 

Borgward-Freunde Pfalz

 

Text und Bilder: Uwe Weinstein